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Pakistan 02 – Northern Pakistan



Nachdem wir es endlich bis nach Islamabad geschafft hatten, haben wir uns in ein Hotel „New Islamabad“ für 2 Nächte einquartiert. Gleich am nächsten Morgen unserer Ankunft ging es zu einer Agency, bei denen wir unseren Antrag für das Indien Visum gestellt haben.


After we finally made it to Islamabad, we checked into a hotel called "New Islamabad" for 2 nights. The very next morning, we went to an agency where we applied for our India visa.


Eigentlich muss man das Visum in seinem Heimatland beantragen, aber wie immer gibt es Ausnahmen von der Regel. Neben einigen Kopien von Dokumenten (Reisepass, Pakistan Visum, Fahrzeugschein, Carnet de Passage, etc.) mussten wir noch passende Passfotos machen lassen und einen ausreichenden Kontoauszug vorzeigen. Aber am wichtigsten war der Brief an den „High Commissionen of India“ in Islamabad. In diesem Anschreiben mussten wir darstellen, warum wir außerhalb unseres Heimatlandes das Visum beantragen. Das Argument ist, welches die meisten Reisenden verwenden, dass man eine Weltreise macht und daher nicht vor der Reise schon ein Visum beantragen kann, welches bei der eigentlichen Einreise schon abgelaufen wäre. In dem copy-shop, wo wir alle nötigen Dokumente zusammengestellt haben, wurden wir auch gleich zum Mittag eingeladen ;). Es gab sehr leckeres „Dal Maash“. Ein leckeres Linsengericht, welches es überall gibt und mit Chapati (Brot) per Hand gegessen wird.


Actually, you have to apply for the visa in your home country, but as always, there are exceptions to the rule. Besides some copies of documents (passport, Pakistan visa, vehicle registration certificate, Carnet de Passage, etc.), we had to have suitable passport photos taken and had to provide a sufficient bank statement. But most important was the letter to the “High Commission of India” in Islamabad. In this letter we had to explain why we were applying for the visa outside our home country. The argument that most travelers use is that you are travelling around the world and therefore cannot apply for a visa before you commenced the journey, which would have expired by the time you actually enter the country. In the copy-shop, where we put together all the necessary documents, we were also invited for lunch ;). We had very tasty "Dal Maash". A delicious lentil dish, which can be found everywhere and is eaten by hand with chapati (bread).


Das alles erledigt, haben wir uns ein wenig Luxus gegönnt und sind in das große und moderne Einkaufzentrum „The Centaurus“ via Taxi gefahren. Man fühlte sich als wäre man im „Westen“ gelandet. Dort haben wir gegessen, es wurde Premier League geschaut und ein Café Latte getrunken ;).


With all that done, we indulged in a little luxury and went via taxi to the large and modern shopping centre "The Centaurus". It felt like we had landed in the "Western world". There we ate, watched Premier League and drank a café latte ;).



Am zweiten Tag war Sightseeing angesagt. Es ging zu einem erhöhten Aussichtspunkt „Daman-e-Koh“ über die Stadt und danach zur großen Moschee Islamabads „Shah Faisal“. Islamabad an sich hat nicht viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. Dies hängt auch damit zusammen, dass die Hauptstadt Pakistan erst in den 60er Jahren gegründet wurde und somit eine Planstadt ist.


On the second day, sightseeing was the order of the day. We went to an elevated viewpoint "Daman-e-Koh" over the city and then to Islamabad's large mosque "Shah Faisal". Islamabad itself does not have many sights to offer. This is also due to the fact that the capital of Pakistan was only founded in the 1960s and is therefore a planned city.



Danach hatten wir noch einen Spezialauftrag von Tobi, der bikepacker den wir seit Teheran kennen und später bei der Grenzüberquerung nach Pakistan wieder getroffen haben. Sein Fahrradmantel war in den Bergen nördlich von Islamabad gerissen und er brauchte nun dringend Ersatz, um weiterfahren zu können. Wir haben also einen Fahrradladen gesucht und einen neuen Mantel gekauft.


Afterwards we had a special order from Tobi, the bikepacker we have known since Tehran and later met again when crossing the border into Pakistan. His bike coat had torn in the mountains north of Islamabad and he now urgently needed a replacement to be able to continue cycling. Accordingly, we looked for a bicycle shop and bought a new coat.


An dem gleichen Tag haben wir uns dann noch Bier besorgt… es war nicht so einfach wie gedacht! Mit einem Taxi sind wir zum „Best Western Hotel“ gefahren und wollten eigentlich dort an der Bar 1-2 Getränke zu uns zu nehmen. Aber es kam mal wieder ein wenig anders ;). Unser Taxifahrer hat uns zwar zum Hotel gebracht, ist aber zum Hintereingang über einen kurzen Feldweg gefahren. Wir haben uns zunächst gewundert, da wir doch gemütlich an der Bar sitzen wollten! Schnell merkten wir aber, dass dort noch andere Leute waren. Alle standen an einer Tür mit kleiner Lucke am Seiteneingang des Hotels. Aus dieser Lucke wurden alkoholhaltige Getränke gereicht. Unser Taxifahrer fühlte sich nicht richtig wohl bei der Sache und trieb uns an, unseren Einkauf schnell zu erledigen. Schnur stracks gings also zur besagten Lucke. Bestellung aufgeben, bezahlen und zack gab es eine blaue undurchsichtige Tüte mit unseren 6 Bierdosen. Was eine skurrile Aktion ;) Um diese zu trinken, sind wir wieder zurück zu unserem Hotel gefahren. Zum Abschluss des Tages ging es wieder in die Shopping Mall, um „Top Gun“ im Kino anzusehen.


On the same day we went to get some beer... it wasn't as easy as we thought! We took a taxi to the Best Western Hotel and wanted to have 1-2 drinks at the bar. But things turned out a bit different again ;). Our taxi driver took us to the hotel but drove to the back entrance via a short dirt road. We were surprised at first, as we wanted to sit comfortably at the bar! But we soon realized that there were other people there. They were all standing at a door with a small hatch at the side entrance of the hotel. Alcoholic drinks were served from this hatch. Our taxi driver was not really comfortable with this situation and urged us to do our shopping quickly. Therefore, we went straight to the aforementioned hatch. We placed our order, paid for it, and then we received a blue opaque bag with our 6 cans of beer. What a bizarre action ;) To drink the beers, we drove back to our hotel. At the end of the day, we went to the shopping mall again to watch "Top Gun" in the cinema.


Da wir alles in Islamabad erledigt hatten, ging es am nächsten Morgen weiter in den Norden von Pakistan. Ein Zwischenstopp wurde in der Stadt „Muzzafarabad“ gemacht. Dort haben wir Tobi den ersehnten neuen Fahrradmantel übergeben.


Since we had done everything in Islamabad, we continued the next morning to the north of Pakistan. A stopover was made in the city of "Muzzafarabad". There we gave Tobi the new bicycle coat he had been longing for.



Danach ging es auf der Straße N-35 den bekannten Karakorum Highway (KKH) weiter hinauf Richtung Norden. Die Nacht wurde am Indus Fluss bei „Besham“ verbracht.


Afterwards, we continued north on the N-35 road up the well-known Karakoram Highway (KKH). The night was spent at the Indus River near Besham.



Am nächsten Tag ging die Fahrt auf dem KKH weiter bis zur Stadt „Gilgit“.


The next day, the journey continued on the KKH to the city of "Gilgit".



Von Gilgit aus haben wir dann den höchsten Punkt der Strecke mit 4693m am Khunjerab-Pass erreicht. Dieser Pass markiert auch die Grenze zwischen Pakistan und China. Der KKH gehört somit zu der höchstgelegenen befahrbaren Fernstraße der Welt.


From Gilgit we reached the highest point of the route at 4693m altitude at the Khunjerab Pass. This pass also marks the border between Pakistan and China. The KKH is thus one of the highest motorable highways in the world.



Auf dem Rückweg nach Islamabad haben wir noch zwei Stopps eingelegt. Den ersten auf dem Rückweg vom Khunjarab-Pass an einem Stausee der durch einen massiven Erdrutsch vor Jahren entstanden ist.


On the way back to Islamabad we made two more stops. The first was on the way back from the Khunjarab Pass at a reservoir that was created by a massive landslide years ago.


Und den zweiten Stopp um „Fairy Meadows“ zu besichtigen. Dieser Ort liegt am Fuße des Berges „Nanga Parbat“. Der „Nanga Parbat“, auch als „Schicksalsberg der Deutschen“ bekannt, gehört mit seinen 8.125m zu den vierzehn 8.000er der Erde und gilt unter Alpinisten als einer der am schwierigsten zu besteigenden Berge der Welt. Um nach „Fairy Meadows“ zu gelangen, muss man einen rund 16km langen, ziemlich schmalen, steinigen und kurvigen „Weg“ entlang sehr steilen Abhängen zurückzulegen. Daher ist es auch nicht erlaubt, dieses mit seinem eigenen Fahrzeug oder geschweige denn mit dem Motorrad zu machen. Wir haben uns deshalb einen Jeep gemietet, der uns die 16km bis ca. 6km vor dem eigentlichen Ziel gebracht hat. Das Dumme war nur, dass wir uns nicht richtig informiert hatten und dachten, dass wir direkt bis nach „Fairy Meadow“ gebracht werden. Dies bedeutete, dass wir wirklich alles erdenklich falsch geplant haben. Wir trugen Flip-Flops anstatt Wanderschuhe und Marc und ich hatten eine Menge Übergepäck (z.B. Motorradregenhose, Ersatzschlauch, etc.) mit dabei. Wir dachten halt, dass das ganze Umpacken nicht nötig sei, da wir ja im Jeep hochfahren. Dieser Umstand hat jedenfalls den rund 6km langen, aber ansonsten wunderschönen Anstieg, um einiges erschwert. Ich (Thilo) hatte mich wirklich sehr über meine solch dilettantische Planung geärgert und war erst einmal bedient.


And the second stop to visit "Fairy Meadows". This place is located at the foot of the mountain "Nanga Parbat". The "Nanga Parbat", also known as the "mountain of fate of the Germans", with its 8,125m is one of the fourteen 8,000m peaks on earth and is considered by alpinists to be one of the most difficult mountains in the world to climb. To get to "Fairy Meadows", one has to cover an approximately 16km long, rather narrow, stony and winding "path" along very steep slopes. Therefore, it is not allowed to do this with your own vehicle, let alone with a motorbike. We therefore rented a jeep that took us the 16km to about 6km before our actual destination. The only stupid thing was that we had not informed ourselves properly and thought that we would be taken directly to "Fairy Meadow". This meant that we really planned everything wrong. We wore flip-flops instead of hiking boots and Marc and I had a lot of excess luggage (e.g. motorbike rain pants, spare inner tube, etc.) with us. We just thought that all the repacking wasn't necessary, since we were going up in a jeep. In any case, this circumstance made the 6km-long, but otherwise beautiful climb a lot more difficult. I (Thilo) was really annoyed about my dilettantish planning and was served for the time being.



Oben angekommen wurde man aber belohnt. Es gab eine super Aussicht auf den „Nanga Parbat“, eine gute Stelle zum Campen, leckeres Essen und das alles auf gut 3.000m Höhe.


But once we reached the top, we were rewarded. There was a great view of the "Nanga Parbat", a good place to camp, delicious food and all that at an altitude of 3,000m.



Um den Sonnenaufgang mit Aussicht auf den „Nanga Parbat“ zu erhaschen und den weiteren Rückweg nach Islamabad anzutreten, ging es am nächsten Morgen ziemlich früh wieder los. Am Ende der gut 1,5h stündigen Abfahrt mit dem Jeep waren wir glücklich, wieder heile unten angekommen zu sein.


In order to catch the sunrise with a view of the "Nanga Parbat" and to continue the way back to Islamabad, we started again quite early the next morning. At the end of the 1.5 hour descent by jeep, we were happy to have arrived safely at the bottom again.


Auf dem Rückweg haben wir dann den KKH verlassen und sind über den zweithöchsten befahrbaren Pass Pakistans, den „Babusar Pass“ (4.173m), gefahren. Der Pass befindet sich am Nordende des 150 km langen und sehr schönem „Kaghan-Tals“. In dem Tal haben wir tatsächlich auch noch 2 bike-packer (ein Paar aus Frankreich), die wir aus unserer Zeit in Quetta kannten (siehe Blog-Beitrag - Pakistan 01), zufällig auf der Strecke wieder getroffen. Die Nacht haben wir dann in der Stadt „Balakot“ verbracht.


On the way back, we left the KKH and drove over the second highest pass in Pakistan, the "Babusar Pass" (4,173m altitude). The pass is located at the northern end of the 150 km long and very beautiful "Kaghan Valley". In the valley we actually met by chance two bike-packers (a couple from France), whom we knew from our time in Quetta (see blog post - Pakistan 01). We spent the night in the town of Balakot.



Am nächsten Tag ging es im Starkregen weiter nach Islamabad. In Pakistan darf man nicht mit Motorrädern über die Autobahn fahren, aber wir wollten es trotzdem an diesem Tag mal austesten, um schneller in Islamabad anzukommen. Auch wollten wir uns die schlechten Straßen im Starkregen ersparen. Leider war direkt bei der Auffahrt auf die Autobahn eine Mautstation und wir wurden direkt und unmissverständlich zum Umdrehen aufgefordert. Marc und ich hatten schon gedreht, aber Pascal (Schweizer) ist nochmals hin und hatte mehrfach nachgebohrt. Letztendlich hat jemand Verantwortliches resigniert und uns durch gewunken. Der Herr meinte wohl im wörtlichen Sinne, dass wir es ja auf eigene Verantwortung versuchen könnten. Wir haben also die Chance genutzt und sind ab auf die Autobahn. Letztendlich haben wir gute 70-80km unbehelligt fahren können, bis uns eine Autobahnstreife der Polizei entdeckt und uns erst im gebührenden Abstand „verfolgt“ hat. Es wurde wohl über Funk ein Kontrollpunkt vor uns organisiert, an dem wir energisch auf den Standstreifen gewunken wurden. Es wurden Fotos von uns auf den Motorrädern gemacht, freundlich nachgefragt, was wir denn auf der Autobahn machen würden, und wie wir auf diese gelangt wären. Wir haben einen auf überraschenden Touristen gemacht und konnten so ohne weitere Konsequenzen die Autobahn verlassen. Die letzten 50km nach Islamabad wurden dann wieder auf der Bundesstraße zurückgelegt. Die 70-80km auf der Autobahn (hinaus aus den Bergen) hatte uns aber gute 3 Stunden Fahrzeit durch Dauerregen auf schlechten und teilweise überschwemmten Straßen erspart ;)


The next day we continued to Islamabad in heavy rain. In Pakistan, motorbikes are not allowed on the motorway, but we still wanted to test it out on this day in order to arrive in Islamabad more quickly. We also wanted to avoid the bad roads in the heavy rain. Unfortunately, there was a toll station right at the entrance to the motorway and we were directly and unmistakably asked to turn around. Marc and I had already turned around, but Pascal (Swiss) went back and asked several times. Finally, someone in charge resigned and waved us through. The man literally said that we could try it on our own responsibility. We took the chance and got on the motorway. In the end, we were able to drive a good 70-80 km unmolested until a police motorway patrol spotted us and "chased" us at an appropriate distance. It seems that a checkpoint was organized over the radio in front of us, where we were vigorously waved onto the hard shoulder. Photos were taken of us on the motorbikes, and we were asked in a friendly manner what we were doing on the motorway and how we had got there. We played the surprising tourist and were able to leave the motorway without further consequences. The last 50km to Islamabad were then done on the main road again. However, the 70-80km on the highway (out of the mountains) had saved us a good 3 hours of driving through continuous rain on bad and partly flooded roads ;)



In Islamabad angekommen haben wir uns wieder im gleichen Hotel „New Islamabad“ einquartiert. Da wir noch nichts von unserem Agenten für das Indien Visum gehört haben, gehen wir davon aus, dass wir 1-2 Tage länger in Islamabad bleiben werden als erhofft.


When we arrived in Islamabad, we again stayed in the same hotel "New Islamabad". As we have not heard from our agent for the India visa yet, we assume that we will stay 1-2 days longer in Islamabad than hoped.



Die letzte Station in Pakistan wird dann die Stadt „Lahore“ sein, bevor es rüber nach Indien geht.


The last stop in Pakistan will be the city of Lahore before crossing over to India.

Alles weitere dann im nächsten Blog-Beitrag.


Everything else in the next blog post.


Uns geht es gut! Bis bald! We'll be fine and see you soon!

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