On the road again - Erste Woche in Chile auf dem Motorrad / First week in Chile on a motorcycle
- Marc/Thilo
- 6. Okt.
- 11 Min. Lesezeit

Mit einem Tag Verspätung, ging es nun wirklich los und das mit strahlendem Sonnenschein. Für die ersten Tage hatte Ronny (unser Agent vor Ort, um die Motorräder aus dem Zoll zu bekommen) uns eine Routenvorschlag netterweise gegeben und somit konnten wir gleich ohne größere eigene Routenplanung loslegen. Wir hatten uns nur um mögliche Campingplätze bzw. anderweitige Unterkünfte auf der Strecke informiert. Da das Wetter im Süden Chiles/Argentinien in den nächsten Wochen noch ungemütlich sein kann, ging die Fahrt in Richtung Norden Chiles.
With a day's delay, we finally set off in glorious sunshine. Ronny (our local agent who helped us get the motorcycles through customs) had kindly given us a suggested route for the first few days, so we were able to get going without having to do any major route planning ourselves. We had only researched possible campsites and other accommodation along the route. As the weather in southern Chile/Argentina can still be unpleasant in the coming weeks, we headed towards north of Chile.
Kurz nachdem wir aus Valparaiso raus waren, ging es gut los. Straßen mit Meer- und Bergblick und auch gleich am ersten Tag 60-70km off-road auf guten Schotterpisten. Bestzufrieden konnten wir dann auch gleich in Monte Patria umsonst auf einem offiziellen Campingplatz unterkommen. Dort haben wir dann zum ersten Mal, nach unserer letzten Reise nach Südostasien, unser Camping-Equipment wieder aufgebaut. Alles war noch „glücklicherweise“ in einem einwandfreien Zustand . Camping scheint in Chile generell „normal“ zu sein und daher gibt es einige Campingplätze im Lande. Unsere Entscheidung die ganzen Campingsachen wieder mitzuschleppen, scheint daher richtig gewesen zu sein. Da es ein Wochenende war und am nächsten Morgen dort ein Mountainbikerennen startete, war auch eine weitere Familie mit auf dem Campingplatz. Ein kleiner Junge gehörte zur Familie und der war nach Sonnenuntergang mit 2 Taschenlampen auf dem Gelände unterwegs und kam auch bei uns vorbei. Nach unserer holprigen Frage auf spanisch, ob er auf der Suche nach Tieren ist, wurde uns mit vielen Worten und einer sehr gestenreichen Ausführung mitgeteilt, dass er, nach unserem Verständnis, nach Monstern mit großen Fangzähnen Ausschau hält. Mit unseren Antworten im Sinne von „si si“ „muy interesante“ bzw. „animales muy peligroso“, etc. war er auch anscheinend zufrieden und hat mit viel Enthusiasmus weitererzählt und gestikuliert. Dann kam aber auch schon die große Schwester vorbei, hat ihn abgeholt und wir wurden mit den Monstern für die Nacht allein gelassen ;)
Shortly after leaving Valparaiso, we got off to a good start. Roads with sea and mountain views and, on the very first day, 60-70 km off-road on good gravel tracks. We were delighted to find free accommodation at an official campsite in Monte Patria. There, for the first time since our last trip to Southeast Asia, we set up our camping equipment again. Fortunately, everything was still in perfect condition. Camping seems to be quite common in Chile, and there are several campgrounds throughout the country. Our decision to bring all of our camping gear with us appears to have been the right one. Since it was the weekend and a mountain bike race was scheduled to start there the next morning, another family was also staying at the campground. The family had a little boy who was walking around the grounds with two flashlights after sunset and also came by our site. After our awkward question in our "fluent" Spanish about whether he was looking for animals, he told us in many words and with lots of gestures that, as we understood it, he was looking for monsters with big fangs. He seemed satisfied with our answers, such as “si si,” “muy interesante,” and “animales muy peligroso,” and continued to talk and gesticulate enthusiastically. But then his big sister came by, picked him up, and we were left alone with the monsters for the night ;)
Generell sind die Chilenen sehr freundlich und auch nicht genervt, wenn wir mit unserem spanisch nicht wirklich weit kommen. Gefühlt wird es aber mit jedem Tag ein wenig besser mit der Sprache und den Alltag (tanken, nach einer Unterkunft fragen, Bestellungen abgeben, etc.) meistern wir auch schon ganz gut.
In general, Chileans are very friendly and don't get annoyed when our Spanish doesn't get us very far. But we feel like we're getting a little better at the language every day, and we're already quite good at handling everyday situations (filling up with gas, asking for accommodation, placing orders, etc.).
Die nächsten Tage ging es dann über sehr schönen asphaltierten und auch gut befahrbaren off-road Strecken durch Passhöhen mit bis auf 3,700m Höhe weiter. Wir haben auch gelernt, dass es nicht an jeder Ecke eine Tankstelle gibt und mussten nach einer off-road Bergetappe in dem ersten kleineren Ort, in einem kleinen Gemischtwarenladen nach Benzin fragen, um bis zur nächsten Tankstelle zu kommen. Glücklicherweise hatte der Verkäufer einen Bekannten anrufen können und nach rund 50min hatten wir wieder genug Sprit bekommen, um in der nächsten größeren Stadt „Vallenar“ zuerst zur Tankstelle und dann zur Unterkunft fahren zu können. Dort sind wir erst gegen 21 Uhr im Dunkeln angekommen, was wir eigentlich tunlichst vermeiden wollen. Na ja, es läuft halt nicht immer alles wie geplant. Ab diesem Zeitpunkt haben wir uns jedenfalls besser um das Tankstellennetz informiert und die extra Reservetankblasen waren ab diesem Zeitpunkt bei kleinsten Unsicherheiten auch entsprechend gefüllt.
The next few days took us along beautiful paved roads and easily navigable off-road trails through mountain passes reaching heights of up to 3,700 meters. We also learned that there isn't a gas station on every corner and, after an off-road mountain stage, had to ask for gas at a small general store in the first small town we came to in order to make it to the next gas station. Fortunately, the salesman was able to call a friend, and after about 50 minutes, we had enough fuel to drive to the next larger town, Vallenar, where we could first fill up at the gas station and then drive to our accommodation. We didn't arrive there until around 9 p.m. in the dark, which is something we usually try to avoid at all costs. Well, things don't always go as planned. From then on, we made sure to find out more about the gas station network and filled up the extra reserve fuel bladders at the slightest sign of uncertainty.
Der Routenvorschlag von Ronny endete dann in „Bahia Inglesia“, einem modernen Touristenort mit Bars und Restaurants an der Küste. Dort haben wir uns wieder an einem ziemlich leeren Campingplatz für 2 Nächte niedergelassen. Hier wurde dann auch zum ersten mal unserer Campingkocher von der letzten Reise ausprobiert. Mit „Benzina Blanco“ aus dem Baumarkt als Zündstoff, hat der Kocher bestens funktioniert.
Ronny's route planning ended in “Bahia Inglesia,” a modern tourist resort with bars and restaurants on the coast. There we settled down again at a fairly empty campsite for two nights. This is where we tried out our camping stove from our last trip for the first time. Using “Benzina Blanco” from the hardware store as fuel, the stove worked perfectly.
An dem Campingplatz haben wir den Motorrad freien Tag zur Planung der weiteren Route für die nächsten Tage mit dem online Programm „kurviger.com“ geplant und auf unser Navi „Garmin Zumo XT2“ geladen, Wäsche mit „Rei aus der Tube“ (Handwäsche) gemacht, um social Media gekümmert und uns ein wenig entspannt. Übrigens war das Wetter hier eher bewölkt und windig und daher nicht wirklich warm. Der Weg nach „Bahia Inglesia“ ging, wie so oft im nördlichen Chile, an Minen vorbei. Zudem auch durch eine Wüstenregion, was die Fahrt ganz interessant gemacht hat.
At the campsite, we took a day off from motorcycling to plan the our route for the upcoming days using the online program “kurviger.com” and loaded it onto our Garmin Zumo XT2 navigation device. We did laundry with „Rei aus der Tube“ (hand wash), took care of social media, and relaxed a little. Incidentally, the weather here was rather cloudy and windy, so it wasn't really warm. As is often the case in northern Chile, the road to “Bahia Inglesia” passed by mines. It also went through a desert region, which made the trip quite interesting.
Ab jetzt sind wir jedenfalls auf unserer eigenen geplanten Routenführung unterwegs und sind immer weiter Richtung Norden entlang der Küste, mit kürzeren Abstechern ins Inland, über die Kleinstadt „Paposo“ zur nächstgroßen Stadt „Iquique“ gefahren. Auf dem Weg sind wir durch den Nationalpark “Pan de Azucar“ gefahren und haben das Obsevatorium „Paranal“ (südlichste europäische Observationsstätte) und die Wüstenhand „Mano del Desierto“ besucht.
From now on, we are following our own planned route and are continuing north along the coast, with shorter detours inland, via the small town of Paposo to the next large city, Iquique. On the way, we drove through the „Pan de Azucar“ National Park and visited the Paranal Observatory (the southernmost European observatory) and the „Mano del Desierto“ the desert hand.
In Iquique haben wir uns im günstigen „Ibis Budget“ für 33 USSD für eine Nacht einquartiert, konnten dort in der Tiefgarage sicher parken, und haben die weitere Fahrt nach San „Pedro de Atacama“ geplant. Es gab 2 mögliche Routen. Eine „einfache“, direkt und langweilige Route über Schnellstraßen, und eine, an der bolivianischen Grenze entlanggehende Nebenstraße, bis auf eine Passhöhe von über 4,400m. Ich (Thilo) war da eher ein wenig skeptisch, da ich einen Höhenunterscheid von über 4,400m an einem Tag meistens nicht wirklich gut vertrage. Aber Marc hatte mich dann doch für die abenteuerliche Nebenstraße überzeugt. Bis jetzt befahrene off-road Nebenstraßen waren für uns ja auch immer gut zu befahrbar gewesen…
In Iquique, we stayed at the affordable “Ibis Budget” for 33 USD per night, where we were able to park safely in the underground garage, and planned the rest of our trip to San Pedro de Atacama. There were two possible routes. One was a “simple,” direct, and boring route via expressways, and the other was a side road along the Bolivian border, up to a pass height of over 4,400 meters. I (Thilo) was a little skeptical about the side road, as I don't usually cope very well with an altitude difference of over 4,400 m in one day. But Marc convinced me to take the adventurous side road. And also the off-road side roads we had driven on so far had always been easy to navigate...
Bevor wir die Strecke richtig in Angriff genommen haben, lag auf dem Weg noch die verlassene Salpaterfabrik „Humberstone“, welche nun ein Unesco Weltkulturerbe ist.
Before we really got started on the route, we passed the abandoned saltpeter factory “Humberstone,” which is now a UNESCO World Heritage Site.
Nach der interessanten Besichtigung der Stätte ging es wirklich los, mit dem Tagesziel der Stadt „Ollagüe“, einer Grenzstadt nach Bolivien auf rund 3,600m Höhe. Mit extra 10 ltr. Benzin in der Tankblase fuhren wir die ersten rund 120km auf Asphalt an Minenstandorten vorbei, bevor es dann für rund 90-100km eine off-road Schotter und zum Teil Sand-Piste wurde. Lange lief das Vorwärtskommen ganz gut. Aber es kamen immer wieder tiefere sandige Abschnitte, bei denen wir mit unseren vollgepackten Motorrädern ins Schlingern gekommen sind. In einer solcher Passage war es dann auch so weit und ich (Thilo) habe mich bei ca. 30-40 km/h abgelegt. Alles halb so wild, aber irgendwie habe ich mein linkes Knie dabei ein wenig verdreht. Mein Bein ist im Fall unter die hintere seitliche Gepäcktasche eingeklemmt worden und ich hatte gleich das Gefühl, dass irgendetwas passiert war. Ich konnte aber sofort wieder aufstehen, habe witzige Weise zuallererst ein Foto vom liegenden Motorrad gemacht, um dann doch festzustellen, dass das Knie nicht gänzlich unversehrt ist. Na ja, das Motorrad wurde wieder aufgestellt und es gab ja sowieso keine Alternative, als bis nach „Ollagüe“ ein wenig vorsichtiger weiterzufahren. Das hat auch alles gut funktioniert und das Knie ist nicht angeschwollen und lediglich ein punktueller leichter Schmerz ist bis jetzt geblieben. Das wird nun weiter beobachtet. Ohne Probleme konnte es jedenfalls bei 0°C den nächsten Morgen, von nun ab wieder auf Asphalt, Richtung „San Pedro de Atacama“ weitergehen. Hier ein paar Eindrücke über die Fahrt zur Stadt „Ollagüe“.
After an interesting tour of the site, we really got going, with our destination for the day being the town of "Ollagüe", a border town with Bolivia at an altitude of around 3,600 meters. With an extra 10 liters of gasoline in our fuel bladder, we rode the first 120 km on asphalt past mining sites before turning onto an off-road gravel and partly sandy track for about 90-100 km. For a long time, we made good progress. But there were repeatedly deeper sandy sections where our fully loaded motorcycles started to skid. In one such passage, it finally happened and I (Thilo) fell off at about 30-40 km/h. It wasn't too bad, but somehow I twisted my left knee a little. My leg got caught under the rear side pannier and I immediately had the feeling that something had happened. However, I was able to get up again straight away and, funnily enough, the first thing I did was take a photo of the motorcycle lying on the ground, only to realize that my knee was not completely unscathed. Well, the motorcycle was put back up and there was no alternative but to continue riding a little more carefully to “Ollagüe.” Everything worked out fine and my knee didn't swell up, with only a slight pain remaining in one spot. I'll keep an eye on it. In any case, we were able to continue our journey without any problems the next morning at 0°C, now back on asphalt, towards “San Pedro de Atacama.” Here are a few impressions of the drive to the town of “Ollagüe.”
Hier in dieser Gegend kann das Fahren auch ein wenig langweilig und eintönig werden … laaaaaange gerade Strecken auf Asphalt in einer Sand- Steinwüste.
Driving in this area can also be a little boring and monotonous... loooooong straight stretches on asphalt in a desert of sand and stone.
In „San Pedro de Atacame“ haben wir uns für 3 Nächte in einem „Hospedaje“ eingebucht. Hier habe Ich (Thilo) mein Knie ein wenig beobachtet und geschont, wir unseren social Media Auftritt fortgeführt, die Geysire „El Tatio“ (in der Nähe) früh morgens besucht und die Vorbereitungen für den Grenzübertritt nach Bolivien gemacht. Der Besuch der Geysire „El Tatio“ war schon ein wenig abenteuerlich. Es ging um 05:15 Uhr morgens in San Pedro de Atacama auf ca. 2,300m Höhe im Dunkeln mit unseren Motorrädern los. Der Weg führte über 80km, bei bis zu – 09°C, über eine bescheidene Straße / Schotterpiste auf eine Höhe von 4,200m. Das Geld für eine geführte Tour in einem Bulli (über 40 USD pro Person), wollten wir uns sparen ;) Ansonsten haben wir in San Pedro de Atacama noch die weitere Strecke geplant, Geld gewechselt und Erkundigungen über den Status der Grenzstationen eingeholt. Offiziell dürfen wir kein zusätzliches Benzin mit über die Grenze nach Bolivien nehmen, aber dann würden wir nicht bis zur nächsten offiziellen Tankstelle in Bolivien kommen. Mal sehen, was sich an der Grenze wirklich bezüglich unserer gefüllten Tankblase ergibt…
In San Pedro de Atacama, we booked ourselves into a „hospedaje“ for three nights. Here, I (Thilo) took care of my knee and rested it a little, we continued our social media presence, visited the El Tatio geysers nearby early in the morning, and made preparations for crossing the border into Bolivia. The visit to the El Tatio geysers was a bit of an adventure. We set off at 5:15 a.m. in San Pedro de Atacama at an altitude of about 2,300 meters in the dark on our motorcycles and rode over approx. 80 km at temperatures as low as -9°C on a modest road reaching an altitude of 4,200 meters. We wanted to save ourselves the money for a guided tour in a van, which cost over $40 per person ;) Otherwise, we planned the route fort he upcoming days in Sand Pedro de Atacama, exchanged money, and inquired about the status of the border stations. Officially, we are not allowed to take any extra fuel across the border to Bolivia, but then we would not be able to reach the next official gas station in Bolivia. Let's see what really happens at the border with regard to our full fuel bladder...
Das Ziel in Bolivien wird die Salzwüste „Salar de Uyuni“ sein. Der Weg führt über eine Hochebene auf einer Höhe um die 4,000m. Das ganze wohl über eine off-road Schotterpiste. Es bleibt also spannend ;).
Durch diesen Blogeintrag und den Fotos bekommt man hoffentlich ein Gefühl davon, welche Eindrücke wir schon nach einer Woche mit dem Motorrad im nördlichen Chile bekommen haben.
Our destination in Bolivia will be the „Salar de Uyuni“ salt flats. The route takes us across a plateau at an altitude of around 4,000 meters, it seems most of it on an off-road gravel track. So it continues to be exciting ;).
This blog entry and the photos will hopefully give you a sense of the impressions we have gained after just one week of motorcycling in northern Chile.
Uns geht es gut! Bis bald! We'll be fine and see you soon!
Liest sich gut, und tolle Bilder! Ich wünsche Euch viel Spaß und keine Pannen! Gruß, Dirk Z.